Von Cancun bis San Cristobal

Soo, lang lang ist’s her, jetzt will ich mal wieder etwas erzählen. Und zwar meine Erlebnisse der Yucatan Halbinsel und des mexikanischen Hochlandes.

Nach ein paar Rekuperationstagen in Cancun, in denen wir nicht sonderlich viel gesehen oder gemacht haben, fahren wir die wunderschöne Riviera Maya entlang Richtung Süden, mit dem beschaulichen Touriörtchen Tulum als Ziel. Mexiko versprach mir schon zu Beginn meines Besuches so genannte ‘Cenotes’, mit Wasser gefüllte natürliche Kalksteinlöcher, und es wird langsam Zeit dieses Versprechen einzulösen!

In Tulum soll es sowas also geben, und nach einiger akribischer Recherche stoßen wir auf die Gran Cenote! Also nichts wie hin, im Hostel leihen wir Fahrräder und schon sind wir unterwegs. Der Eintritt ist mit 180 Pesos (ca. 9 Euro) zwar nicht ganz billig, wenn man sich vor Augen hält, dass man für Natur bezahlt. Aber gut, da waren wir auch schon da, und wie sich wenig später herausstellte, war es das definitiv wert! Inmitten von Gestrüpp und Gehölz zeigt sich da dieses erstaunlich große Loch und wartet mit Schildkröten, glasklarem Wasser und Fledermäusen auf, die durch das Höhlenwerk huschen.

Mitten drin statt nur dabei
Die Cenote hat wirklich gehalten, was sie versprochen hat; die Atmosphäre darin war super, und wenn die Sonne durch die Baumkronen auf das Wasser fällt, lädt das durchaus zum verweilen ein.

Von Tulum aus planen wir auch unseren Trip nach Chichen Itza, der bedeutensten Maya-Ausgrabungsstätte in Mexiko und wahrscheinlich Touristenziel Nummer 1 was Leute angeht, die mehr wollen als sich eine Woche die Sonne auf den Bauch scheinen lassen und Cocktails an der Strandbar schlürfen wollen. (Nicht dass daran irgendetwas falsch ist.) Leider soll dieser Ausflug eher zum Spießrutenlauf zwischen Maya-Ruinen und Ramschverkäufern verkommen. Da die Guides sehr teuer waren haben wir es auf eigene Faust probiert, das Ende vom Lied war dass wir alle 10 Sekunden von irgendeinem der Zahllosen Verkäufer angelabert wurden und nicht sonderlich viele Informationen über die Steinhaufen vor unseren Nasen hatten…von daher eher eins für die Liste “macht man halt weils hier alle machen.”

Zentraler Tempel in Chichen Itza
Wenig später bekommen aber auch die Ausgrabungsstätten eine zweite Chance, als wir die Dschungelruinen von Palenque besuchen. Wie der Name suggeriert sind diese teilweise überwuchert bzw. gar nicht ganz ausgegraben. Ob die Mexikaner das Mysterium wahren wollten oder bloß zu faul waren den Rest mit der Machete von dem dichten Dschungel zu befreien kann ich nicht mit Sicherheit sagen, obwohl beides denkbar wäre. Ich kann es ihnen auch nicht verübeln, überall Moskitos und die schwüle Hitze dazu….nicht gerade die motivationsstiftensten Arbeitsumstände. Das was sie freigelegt haben, kann sich allerdings sehen lassen. Die ganze Sache ist außerdem interaktiver als Chichen Itza, weil man dort seitdem eine Frau zu Tode gestürzt ist nicht mehr erlaubt ist, die Ruinen zu erklimmen Anders in Palenque, man darf wohl annehmen, dass bis zu einem ähnlichen Vorfall munter herumgeklettert werden kann.
Palenque Ruinen (Im Hintergrund ein Opfertempel, unten steht der Altar)
Die allgemeine Stimmung an dem Ort wurde nicht zuletzt durch die Meditationskreise und die Konsumenten psychoaktiver Pilze bestimmt, welche die besondere Energie des Ortes zu nutzen suchten und ihm gleichzeitig eine gewisse Spiritualität verliehen. (Nein Mama, ich hab keine Magic Mushrooms gegessen..)

Also, wenn man sich Ruinen in Südmexiko angucken möchte, ich empfehle Palenque > Chichen Itza, man spart Geld, Nerven und bekommt in meinen Augen die bessere Erfahrung.

So, die letzte Stadt in Mexiko lautet für uns San Cristobal de las Casas, ein Kolonialstädtchen im südlichen Hochland Mexikos. Und das kann sich wirklich sehen lassen, sehr schön erhaltene Architektur mit bunten Fassaden, Cafés zum verweilen und Nächten, die gerne auch mal knackig kalt werden. Ich hab zuerst nicht schlecht gestutzt, was da alles in meinem Dormbett lag, brauchte ich zuvor geradeso ein dünnes Laken. Doch kaum kam Nacht, verstand ich schnell.

Fußgängerzone in der Altstadt San Cristobals
Eine dieser Fußgängerzonen führt dann zu einem bestimmten Markt, und auf genau diesem hab ich meine bisher wahrscheinlich größte materielle Investition der Reise getätigt (Das Auto lassen wir mal außen vor).

Eine Hängematte! Ich bereue nichts.

Atemberaubende Stapelkunst, ganze Schweineköpfe und noch so viel mehr findet man auf einem der vielen Märkte in San Cristobal. Was auf dem Photo leider nicht zu sehen ist, wirklich jeder Stand hat so sein Obst und Gemüse auftrapiert, d.h. doch das mal einer angefangen hat und andere sich dachten: “Hm oh ja gute Idee, Obst und Gemüse stapeln!” Meine andere Theorie ist, dass die guten Verkäufer von den Marktmechanismen in die Knie gezwungen wurden, weil die Nachfrage nach gestapeltem Obst und Gemüse einfach zu groß war. So oder so, schön aussehen tut es allemale.

Wir konnten von San Cristobal aus eine Fahrt im Shuttle nach Guatemala klären, doch diese Geschichte und noch viel mehr gibt’s beim nächsten Mal!

Rucksäcke aufs Dach geschnallt und Kurs Richtung Grenze einschlagen!

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2 thoughts on “Von Cancun bis San Cristobal

  1. Ich bin sehr dankbar dass du die Pilze nicht gegessen hast.. Toller Bericht…

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  2. Hallo Thimo, ist ja interesant, dass die Neujahrs-Marzipan-Glücksschweine dort jetzt schon aufgehängt werden! 😁
    Gruss Sylvia und Uli

    Liked by 1 person

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